Das Licht am Ende der Fahnenstange

 

KAPITEL IX Teil 1

 

Andromeda klopfte heftig an die Tür des Verwalterhäuschens.

Es war zwei Tage nach dem Sommerball, und es war früh am Morgen.

Andromeda weinte, während sie ihren Kater Alfonso auf den Armen hielt.

Alfonsos wunderbar getigerter Körper war weich und schlaff, die Leichenstarre war schon vorbei, und man konnte fast denken, er schliefe. Der Kater hatte keine äußeren Verletzungen, aber sein kleines Gesicht sah so entsetzlich tot aus...

Als Max nach kurzer Zeit, er war schon aufgestanden, die Tür öffnete und die weinende Andromeda mit dem toten Kater auf dem Arm sah, musste er schlucken. Er hatte den kleinen unverschämten Kerl gern gehabt, der Kater war zwar immer im unpassenden Augenblick erschienen und hatte sich zwischen Max und Andromeda oder auf Max und Andromeda gesetzt – denn sie hatten doch alle den kleinen Alfonso lieb – aber Max mochte den Kater trotz seines einnehmenden Wesens.

„Ach Gott, Andy“, sagte er hilflos zu dem weinenden Mädchen.

„Warum Alfonso? Er hat doch niemanden was getan?“ schluchzte Andromeda und lehnte sich hilfesuchend an Max.

„Die Mäuse würden das vielleicht nicht so sehen“, sagte Max und ärgerte sich sofort über seine Worte. „Wo und wann hast du ihn gefunden?“

„Ich wollte gerade zum Bäcker“, weinte Andy, „und da lag er kurz vor der Hauptstraße. Er war die ganze Nacht über weg.“

„Er ist wahrscheinlich überfahren worden“, sagte Max, und das Bild von einem roten Mercedes-Cabriolet schob sich vor seine Augen, denn er hatte Zirza abends noch mit ihrem Auto wegfahren sehen. Es konnte natürlich auch jemand anders den Kater überfahren haben. Aber das glaubte Max eigentlich nicht.

„Er hat nicht gelitten, nicht wahr Max?“

„Nein, das hat er bestimmt nicht. Er sieht so friedlich aus, er war bestimmt sofort tot.“ Max schob Andy mitsamt dem toten Kater sachte von sich fort und sagte: „Wir müssen ihn begraben.“

„Ja, das müssen wir wohl.“

Max ging ins Haus zurück, holte eine leere Weinkiste mit einem flachen Holzdeckel. Sie legten den Kater hinein, wobei Andromeda jammerte, dass es so hart für Alfonso wäre, und Max spendierte daraufhin ein Kissen, damit Alfonso es in der Ewigkeit weich und bequem hatte.

Andromeda ließ es sich nicht nehmen, den kleinen Katzensarg selber zu tragen, Max holte aus dem Stall einen Spaten, und sie gingen gemeinsam in den Park, wo sich in einer versteckten Ecke schon diverse Grabstellen von diversen Tieren befanden, die allesamt ein kleines Holzkreuz oder einen flachen Stein besaßen.

Sie begruben Alfonso in seinem Sarg, und Andromeda kamen wieder die Tränen.

Sie stand weinend da und dachte an den Nachmittag, als sie mit Alfonso bei Spike und den Kindern war. Spike hatte eine CD aufgelegt, und sie hatten alle getanzt, Spike mit dem krähenden Gwydion auf dem Arm, sie mit der kleinen Morgan, abwechselnd getrennt und zusammen, und sogar der kleine Alfonso hatte getanzt und versucht, auf seinen Hinterbeinen zu balancieren, was überraschend gut klappte. Jedenfalls sah er aus wie der gestiefelte Kater, nur ohne Stiefel, und alle mussten lachen, von Gwydion, der mit der Hand auf ‚Fonso‘ zeigte, über Spike und Morgan und schließlich über Andromeda, die ‚Fonso’ zärtlich auf den Arm nahm, was er aber gar nicht mochte, denn er war ein ehrenwerter stolzer Kater, und sie ließ ihn dann schnell wieder hinunter, um ihn weiter auf seinen Hinterbeinen herumhopsen zu sehen. Er war ja so süß!

Oder wie er sie immer in den Ärmel ihrer Jacke biss, wenn sie ihn gereizt hatte. Er verbiss sich in ihren Ärmel wie ein Polizeihund in einen Verdächtigen. Alfonso war nicht ganz normal, er kratzte nicht, sondern er biss zu wie ein Hund. Der verrückte Kerl!

Und jetzt war er tot.

Sie musste immer weiterweinen. Ohne Ende.

Max sah sie an und machte sich Sorgen um sie. Nein, nicht wegen dem Tod des Katers, sondern weil ervermutete, dass Andromeda selber in Gefahr war und dass Zirza den Kater aus purer Boshaftigkeit oder Übellaunigkeit überfahren hatte.

Zirza hatte Andromeda lange in Ruhe gelassen....

 

Er hatte recht mit seiner Annahme.

Er hatte Zirzas Cabriolet genauer untersucht und eine Beule unterhalb des rechten Scheinwerfers gefunden, die durchaus durch den Aufprall eines kleineren Tieres entstanden sein konnte. Bei näherem Hinsehen konnte man sogar noch einen Blutfleck und ein paar Haare erkennen. Und diese wunderbaren in sich noch gesprenkelten Haare waren eindeutig Alfonsos Haare.

Sie hatte ihn überfahren. Mit Sicherheit nicht aus Versehen, sondern absichtlich überfahren, denn Alfonso war ein sehr vorsichtiger kleiner Kater, er mied die Hauptstraße und versuchte auch nicht, sie zu überqueren wie andere wahnwitzige Katzen, die sich einen Sport daraus machten, kurz vor einem Auto noch über die Straße zu rasen, was meistens ziemlich tödlich für sie endete.

Andromeda hatte ihn ein paar Meter vor der Einmündung auf die Hauptstraße gefunden.

Also hatte Zirza richtig Gas gegeben, um ihn zu erwischen, dieses kranke Weib.

Es war an der Zeit, etwas gegen sie zu tun.

Max stand eine Weile regungslos vor Zirzas Auto, bis er dann langsam und in Gedanken versunken auf sein Haus zuging.

Es war so schwer, das zu tun, obwohl es nicht anders ging.

Andromeda lag noch auf seinem Sofa. Sie lag mit dem Gesicht zur Rückenlehne und schien zu schlafen.

Max streichelte ihr übers Haar und legte eine Decke über sie. Es war draußen merklich kühler als noch vor ein paar Tagen, und der Sommer schien vorbei zu sein.

Dann holte er aus einem Fach seines Schreibtischs einen größeren Umschlag und einen Brief heraus, warf noch einmal einen Blick auf Andromeda, einen so liebevollen Blick, dass, wenn Andromeda diesen Blick gesehen hätte, sie förmlich zerschmolzen wäre und verließ das Häuschen.

 

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Zirza hatte eine wirklich prächtige Laune. Alles hatte wunderbar geklappt. Das Ehepaar Castaway schaute sich mit dem Arsch nicht mehr an. Sie verhielten sich wie Hund und Katz, nein besser gesagt wie Katz und Katz, und diese gegenseitige Abneigung würde vorhalten, zumindest bei Buffy, denn das GS17 war ein so wunderbarer Stoff.... Bei Spike war sich Zirza nicht sicher, ob seine Abneigung gegen Buffy von Dauer wäre, denn er hatte das GS17 schließlich nur eingeatmet, und das war lange nicht so wirkungsvoll wie das Spritzen. Bei Buffy hingegen war sie sich sehr sicher.

Natürlich verlor das GS17 irgendwann seine Wirkung – Zirza kicherte albern in sich hinein – es hatte eine Halbwertzeit von vier Jahren, von schlappen vier Jahren – wieder kicherte Zirza albern in sich hinein – und bis dahin war diese ‚Ehe’ schon lange kaputt. Unter gewissen Umständen konnte das GS17 allerdings auch vorher schon seine Wirkung verlieren, aber das wäre zu köstlich, denn die Umstände des Verlierens der Wirkung – kicher kicher – würde kaum jemand überleben. Also hieß es: Hass ihn! Oder hass ihn nicht, aber stirb!

Sehr witzig, wie Zirza fand.

Ihr Halsband hatte Zirza übrigens am Morgen nach dem Sommerball vor ihrer Tür gefunden, von Buffy keine Spur. Die kleine Buffy war wohl nun nicht mehr ihre Freundin. Schade aber auch! Wieder kicherte Zirza.

Und sie war diesen lästigen aufdringlichen Kater endlich losgeworden. Dauernd lief ihr das blöde Vieh vor den Füßen herum.

„Du hast es getan, nicht wahr“, sagte eine dunkle männliche Stimme hinter ihr.

Zirza wandte sich um und sah doch tatsächlich ihren Cousin Max an der Tür stehen.

„Oh!“ Ihre Stimme klang verächtlich. „Hallo Farmerboy. Was führt dich zu mir? Sind dir deine geliebten Misthaufen ausgegangen?“ Zirza musste wieder lachen, weil sie sich so großartig fühlte, dass sie ihre eigenen Witze auch großartig witzig fand.

„Ich will eigentlich nur, dass du dir diese Unterlagen anschaust.“ Mit diesen Worten warf Max ihr den großen Briefumschlag zu, er wollte es vermeiden, näher an sie heranzugehen, und er hatte seine Gründe dafür.

Zirza fing den Umschlag geschickt auf und lachte wieder.

„Na los, mach ihn schon auf. Es ist eine Überraschung.“

„Ich liebe Überraschungen nicht besonders“, sagte Zirza unwillig, nestelte aber trotzdem an dem Umschlag herum, legt den Inhalt auf das Tischchen neben ihr, griff sich das erste Stück Papier, entfaltete es und überflog es flüchtig.

„Was zum Teufel...“ Ihre Stimme klang etwas verunsichert, aber man hörte es kaum heraus.

„Lies es durch. Am besten lies alles durch“, sagte Max und lächelte sarkastisch. Allerdings fühlte er sich bei weitem nicht so sicher, wie er vorgab zu sein.

„Du glaubst doch nicht, dass diese alte Schachtel Mansell mir irgendwas in die Schuhe schieben kann. Dafür ist sie doch viel zu dämlich.“ Zirzas Stimme klang nun etwas lauter.

„Die ‚alte Schachtel Mansell’ vielleicht nicht, aber dein Exverlobter vielleicht, den ich in Seattle besucht habe, er hat mir ziemlich interessante Sachen über dich erzählt...“

„Ach halt doch dein Maul!“ Zirzas Stimme klang , als ob sie ihn mit Freuden erwürgt hätte. „Der Mann ist einfach nur eifersüchtig.“

„Wie auch immer, Tatsache ist doch wohl, dass du Tante Mansell ein angebliches Zaubermittel gegeben hast, um die Geburt leichter zu machen. Sie hatte vorher immer solche Alpträume – sie hatte geträumt, dass Kassiopeia sterben würde.“

„Ja und? Ich habe ihr ein harmloses Mittel gegeben, und die blöde schwerhörige Nuss hat mich falsch verstanden und zuviel davon ihrer geliebten Nichte gegeben. Was kann ich dafür?“ Zirzas Stimme klang nun nach künstlicher Empörung.

„Das stimmt nicht so ganz. Es war kein Zaubermittel, und es war auch nicht harmlos, was du Mansell gegeben hast, sondern es war ein gewisser Stoff, ein Stoff, der die Blutgerinnung stark herabsetzt. Und bei einer Geburt können dann sowohl die Mutter und auch das Kind an der kleinsten Wunde sterben.“

„Das ist doch Schwachsinn!“ In Zirzas Stimme schien ein kleines Zeichen von Angst aufzuglühen, aber dennoch hatte sie sich immer noch meisterhaft unter Kontrolle.

„Das zweite Dokument. Lies es!“ Max’ Stimme klang unerbittlich.

„Du hast eine blühende Fantasie.“ sagte Zirza, aber ihre Stimme klang leiser als vorher, nachdem sie sich das zweite Dokument zu Gemüte geführt hatte.

„Mag sein, Cousine, aber dein Exverlobter hat es mir schwarz auf weiß gegeben, dass er dir damals diese Stoffe zur Verfügung gestellt hat, ohne zu wissen, was du damit machen würdest. Du hast ihm natürlich irgendeinen Dreck erzählt...“

„Na und? Keiner würde so etwas glauben“, meinte Zirza nach außen hin vollkommen ruhig. Aber in ihren Augen stand eine gewisse Panik.

„Nun, ich denke vielleicht doch. Und das Unfassbare an der ganzen Sache ist, dass Tante Bernadette lange gedacht hat, sie selber wäre schuld am Tode ihrer Tochter und ihres Enkelkindes.“

„Das kannst du mir nicht in die Schuhe schieben! Es gibt keinerlei Beweise.“

„Aber sicher doch. Dein Exverlobter hat auch dieses Pilzgift hergestellt. Für dich natürlich. Du hast ihm erzählt, es würde bestimmt nicht so durchschlagend wirken wie das richtige Gift, er fühlte sich in seiner Ehre gekitzelt und hat tatsächlich noch etwas besseres hergestellt, ein Gift, das so langsam wirkt, dass Kinder, die von einer vergifteten Mutter oder Amme gestillt werden, nach einer gewissen Zeit auch vergiftet werden. Er wusste natürlich nicht, dass du versuchen würdest, erst die Amme und dann Andromeda damit zu töten. Andromeda hast du nicht töten können, aber das andere Kind schon.... Und Bernadette hatte dich in der Küche gesehen, bevor sie dieses Pilzgericht zu ihrer Tochter gebracht hat.“ Max musste Luft holen, bevor er fortfuhr: „Du hattest dich damals schon bei Kassiopeia eingeschleimt. Warum hast du ihr das Gericht nicht selber gebracht? Hast du Angst gehabt, man könnte dich verdächtigen?“ fragte Max mit höhnisch klingender Stimme.

„Klar, du Idiot! Es war sicherer so.“ Zirza schien geschlagen, und es war ihr anscheinend egal, ob sie sich als schuldig bekannte oder nicht.

„Du gehst natürlich kein Risiko ein. Oder?“

„Ich bin doch nicht verrückt. Also was willst du von mir?“

„Ich will, dass du weggehst von hier und niemals wiederkommst! Ich will, dass du die Scheidung von Archie einreichst! Er hat so etwas wie dich nicht verdient. Und lass am besten auch Buffy und Bill in Ruhe“, sagte Max, dem seit zwei Tagen das schlechte Verhältnis zwischen dem Ehepaar Castaway aufgefallen war. Dieses Verhältnis kam ihm nicht ganz normal vor, und eventuell hatte Zirza etwas damit zu tun.

„Ach! Und wie kommst du darauf, dass ich mich darauf einlasse.“

„Lies das nächste Dokument. Es ist eine Erklärung an Eides statt, unterschrieben von Tante Mansell, Tante Bernadette und deinem Exverlobten – ich glaube, der Junge hat ein schlechtes Gewissen, weil du mit seinen Sachen so böse Dinge angestellt hast, er hat sich ja auch seit mehreren Jahren nicht mehr in Campodia blicken lassen – also wo war ich? Ach ja, diese Erklärung an Eides statt liegt bei mehreren Anwälten in Seattle und in Boise.“

Zirza starrte ihn hasserfüllt an.

Max machte eine kleine Pause, bevor er fortfuhr: „Falls du auf die Idee kommen solltest, diese Anwälte zu eliminieren, gib es auf, es sind zu viele, also gib es auf und hau ab. Hau einfach ab!“

 

„Wieso hast du meine Mutter getötet?“

Max und Zirza wandten sich der Stimme zu, in der die Tränen über den getöteten Kater noch mitschwangen.

„Kassiopeia hat die Götter beleidigt“, sagte Zirza, nachdem sie eine Weile mit ihren schwarzen Augen in Andromedas Gesicht gestarrt hatte.

„Wieso?“ Andromedas Stimme klang unerbittlich.

„Deine Mutter, diese Kuh, hat mir Archibald weggenommen. Er war schon fast dabei, mir einen Antrag zu machen, aber nein, er musste sich in diese...“, Zirza spuckte die Worte förmlich aus, „menschliche Frau verlieben. Und das habe ich ihr nicht verziehen.“

„Das ist krank“, sagte Andromeda mit zitternder Stimme.

„Nein, mein Kind, krank ist das, was dein Perseus dir angetan hat!“ Nun klang Zirzas Stimme triumphierend. Sie hatte zwar verloren, aber die Rache war ihr sicher.

„Wieso Perseus? Was meinst du?“

„Nun, er war es doch, der dich entführt hat. Er war der Jäger, der Schneewittchen töten sollte. Und er war das Ungeheuer, das Andromeda töten sollte.“

„Nein.“ sagte Andromeda leise.

„Oh doch. Frag ihn!“ Zirza schien unerbittlich.

„Nein.“ sagte Andromeda angstvoll. Und schien nicht fähig, den Kopf dorthin zu wenden, wo Max stand, oder wo er immer noch stehen sollte.

„Warum glaubst du, hat er dich gefunden? Warum wohl? Natürlich nur, weil er wusste, wo du warst. Ist doch sonnenklar! Ist es nicht herrlich, dass Max, dein Farmerboy und Geliebter, gleichzeitig Perseus und das Ungeheuer ist. Ich hätte das seinem eher schlichten und stereotypen Charakter gar nicht zugetraut.“

„Es ist nicht wahr“, sagte Andromeda mit tonloser Stimme, wandte sich endlich Max zu und sah ihm in die Augen. In diese grauen Augen, die sie so liebte.

„Sag mir, dass es nicht wahr ist.“

Max konnte es nicht sagen, und deshalb floh er aus dem Zimmer.

Es stimmte also. Andromeda sackte in sich zusammen. Ihr Leben war in diesem kurzen Augenblick in Stücke zertrümmert worden.

Nichts war wahr, was sie für wahr gehalten hatte.

Max war ihr Retter und ihr Verderber zugleich. Max hatte ein Kind im Wald ausgesetzt und es fast sterben lassen. Es konnte nicht wahr sein. Der Max, den sie kannte, hätte das niemals getan.

Und dennoch... Warum war er aus dem Zimmer geflohen? Warum hatte er es nicht abgestritten? Warum, warum, warum...

Was hatte er mit Zirza zu tun. Warum wusste Zirza es?

Es war alles so ekelhaft.

Sie wollte nicht daran denken, weil es so weh tat.

Sie wollte nicht daran denken, weil sie es nicht glauben wollte, und ihr Körper schaltete sich wie von alleine aus, schaltete für zwei Tage ihr Denken aus, wie um sie vor der brutalen Wahrheit zu schützen, und während dieser zwei Tage lag sie von Fieberkrämpfen geschüttelt in ihrem Bett.

Keiner konnte sie in diesem Zustand erreichen.

 

Max hatte schnell reagiert. Das war kein Wunder, denn er hatte diesen Tag erwartet, seitdem er vor fünf Jahren nach Campodia zurückgekehrt war. Er hätte es ihr viel früher sagen müssen. Aber er hatte bis vor ein paar Tagen nicht gewusst, wie er die Sache hatte anfangen sollen. Er hatte nicht gewusst, wie und warum es passiert war. Und er hatte keine Entschuldigung für sich gehabt.

Jetzt hatte er zwar eine, wenn auch kleine Entschuldigung für sich, seitdem er Zirzas Exverlobten in Seattle aufgesucht hatte – die Adresse hatte er von Maid Maryann erhalten, die eine Verwandte von Zirzas Exverlobtem war – aber dadurch änderte sich nichts an seiner Schuld. Denn normalerweise hätte er Andromeda durch seine Tat umgebracht. Nur ihre sagenhaften Fähigkeiten zur Regeneration hatten sie die ‚Entführung’ überleben lassen. Und wenn er sie auch nur ein paar Minuten später gefunden hätte, dann wäre sie trotz dieser sagenhaften Fähigkeiten zur Regeneration gestorben. Er hatte Glück gehabt, und sie hatte auch Glück gehabt. Es war nicht sein Verdienst, dass sie am Leben geblieben war, sondern es war purer Zufall.

Und seine Schuld war, dass er keinem etwas gesagt hatte und sie alleine gesucht hatte. Das war unverantwortlich gewesen, und er wusste nicht mehr, warum er so etwas getan hatte. Dadurch hatte er sie in noch größere Gefahr gebracht. Vielleicht aus Angst, vielleicht aus Scham hatte er keinem davon erzählt. Er wusste es nicht. Es schien eine große geistige Entfernung zwischen dem Jungen Max und dem Mann Max zu liegen. Dem Mann Max war alles unverständlich, was der Junge Max damals gedacht und getrieben hatte. Hatte der Junge überhaupt gedacht?

Aber trotz seiner Traurigkeit war Max froh, dass er Zirza am Ende doch niedergerungen hatte. Sie würde Campodia verlassen, und man würde sie nie wieder dort sehen. Die Beweise, die in den Dokumenten aufgeführt waren, waren zu stichhaltig, und die Tatsache, dass er, falls Andromeda oder ihrem Vater jemals etwas zustoßen sollte, diese Dokumente sofort an die Staatsanwaltschaft in Boise übergeben würde, hatten sie wohl vom Ernst seiner Drohung überzeugt.

Max hatte nach Archie gesucht, den er schließlich in den Ställen fand.

Er hatte seinem Arbeitgeber und Gönner den Brief gegeben und solange gewartet, bis Archie ihn gelesen hatte.

„Du kannst mich und sie auch natürlich anzeigen, wenn du möchtest“, hatte er zu einem ziemlich fassungslosen Archie gesagt. „Es ist mir egal. Aber die Tanten möchten nicht, dass etwas von dieser ganzen beschissenen Sache nach außen dringt. Und bei Zirza bin ich mir nicht sicher, ob die Beweislage ausreichend ist, um sie zu verurteilen. Aber wie gesagt, Kassiopeia war deine Frau, Andromeda ist deine Tochter, und du musst wissen, was du tust.“

„Verdammt noch mal, Max... Du musst nicht von hier weggehen“, sagte Archie nach einer Weile, in der er schwer nachgedacht hatte. Der Junge tat ihm leid.

„Ich muss gehen“, entgegnete Max. „Du hast ihren Blick nicht gesehen. Sie wird es mir nie verzeihen...“

„Ach was! Meine Tochter wird sich schon wieder einkriegen“, sagte Archie aufmunternd und hoffnungsvoll, denn er verlor gerade seinen Ziehsohn, seinen Wunschschwiegersohn und den besten Verwalter, den er je gehabt hatte.

„Nein, das wird sie nicht. Sie ist so gut...“ Max drehte Archie den Rücken zu, weil er nicht wollte, dass sein Gönner und Ziehvater sah, dass seine Augen feucht wurden.

„Was sind das für Namen auf dieser Liste?“ Archie wechselte das Thema, um Max die Möglichkeit zu geben, sich wieder zu fangen.

„Es ist eine Liste von Kandidaten, die vielleicht in Frage kommen, das Gut weiterzuführen. Sie sind im Augenblick alle frei.“

Was Max Archie nicht sagte, war, dass auf der Liste auch seine Exfreundin stand, mit der er immerhin drei Monate zusammen gewesen war. Max wollte nicht, dass Andromeda sich dadurch gedemütigt fühlte, nein Max wollte, dass Andromeda ihn dann hassen würde, denn Hass war soviel leichter zu ertragen als eine fehlgeleitete Liebe.

Eine Liebe zu einem Unwürdigen, wie Max bitter dachte.

„Du hast alles schon lange geplant“, sagte Archie endlich zu ihm.

„Es hing wie dieses Schwert des Damokles über mir. All diese Jahre. Ich hoffe, du verzeihst mir irgendwann.“

„Ich habe dir eigentlich schon verziehen. Das warst nicht du, Max“, sagt Archie, der versuchen wollte, Max zu halten. Aber er fühlte, es war zwecklos.

Und es war zwecklos.

 

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KAPITEL IX Teil 2

 

Max, der keine fünfzehn Jahre alt und schwer mit den Hormonen der Pubertät vollgepumpt war...

Max, der seine erste sexuelle Erfahrung auf dem Heuboden über den Ställen des Campeschen Gutshofes machte, bevor ein Reiterstübchen daraus wurde, und zwar mit einem sechzehnjährigen Küchenmädchen.

Max, der diesen Akt so enttäuschend fand, als ob er sein Ding in ein Waschbecken mit lauwarmen Wasser gehalten hätte...

Max, dem es schien, als ob man diesem Ereignis viel zu viel Bedeutung beimessen würde, der aber trotzdem anfing, nach irgend etwas zu suchen...

Nach irgend etwas zu suchen, welches besser und eindrucksvoller war als dieser lauwarme Akt auf dem Heuboden über den Stallungen....

Zirza, seine fünf Jahre ältere Cousine – sie war damals frisch mit dem Witwer Archibald von Campe verheiratet, wurde auf dieses Hormonbündel aufmerksam und entschloss sich, das Hormonbündel für ihre widerlichen Zwecke auszunutzen.

Die Mittel dazu hatte sie. Gewisse Chemikalien – die ihr immer noch in sie verliebter Exverlobter ihr beschaffte – und eine gewisse unerbittliche Gemeinheit und Entschlossenheit, das Leben des Jungen zu zerstören. Was ging es sie auch an?

Max, der noch so jung war....

Max, der etwas suchte und es schließlich in Zirza fand, die er wohl für die schönste Frau der Welt hielt, was kein Wunder war, denn sie hatte sich reichlich mit Pheromonen einparfümiert, und die sorgten dafür, dass er auch einen Besenstock attraktiv gefunden hätte...

Was Zirza wollte war, dieses Kind der Kassiopeia loszuwerden. Dieses Kind würde Archies Vermögen teilweise erben, Zirzas Erbteil dadurch einschränken, und wenn ihr eigenes Kind zur Welt kam, würde das Kind mit Andromeda teilen müssen, auch wenn es ein Junge wäre, wie Archie es sich wünschte. Das war zu wenig...

Also weg mit diesem lästigen Balg! Zumal Archie von ihr erwartete, dass sie sich als seine Ehefrau und Andromedas Stiefmutter um das Balg kümmerte. Eine total absurde Idee. Stattdessen hatte sie eine andere geniale Idee.

Warum sollte sie nicht ihren beknackten halbwüchsigen Cousin durch Pheromone bezirzen, um ihn sich gefügig zu machen, ihm dann ein paar Stoffe einflößen – natürlich in Kombination mit einer kleinen Gehirnwäsche – und ihm dann den Rest geben mit dem Stoff ‚Lysergsäuredimethylamid’.

Im Volksmund LSD genannt.

Das im Volksmund LSD genannte Rauschgift wäre der Katalysator, um diesen Cocktail von Stoffen so richtig zum Aufblühen bringen. War zwar ein bisschen aus der Mode gekommen in den späten 80er und frühen 90er Jahren, verdrängt durch fesche Designerdrogen, aber immer noch sehr gut und sehr wirkungsvoll.

Gedacht, getan... Zirza tat es.

Als erstes ein paar Pheromone, die sie unwiderstehlich schön und begehrenswert machten, ferner ein paar Halluzigene aus dem Privatlabor ihres Exverlobten, dann ein paar suggestive Gehirnwäschen mit Andeutungen über den Feind. Über den Feind, der die Menschheit vernichten würde. Über dieses ekelhafte Wesen, das unerkannt im Dachgeschoss des Herrenhauses lebte. Und über dieses verkommene ekelhafte Wesen, das unbedingt vernichtet werden musste.

Und so kam es, dass Max im Schutze der frühen Dunkelheit von der Galerie im ersten Stock auf die nach hinten gelegene Dachterrasse des Dachgeschosses kletterte, wobei er die Gefahr, abstürzen zu können, vollkommen ignorierte, denn er war so vollgepumpt mit Drogen, Giften und Halluzigenen, dass er diese Gefahr überhaupt nicht wahrnahm.

Nein, er war nur davon besessen, dieses Wesen zu töten.

Um die Menschheit zu retten.

Um sich selber zu retten, wie es ihm eine innere Stimme befahl.

Er nahm das ekelhafte Ding an sich, vor Schrecken erschauernd, denn es versuchte, sich mit seinen widerlichen Greifarmen an ihm festzuklammern, rutschte angeekelt und nach Luft ringend das Regenrohr zur Galerie hinunter, sprang von dort auf die Backsteinmauer, die den Park des Herrenhauses umschloss und verschwand von niemanden gesehen an der Kirche rechts in Richtung Wald.

Zirza hatte dafür gesorgt, dass niemand ihn sehen konnte, denn sie gab an diesem Abend ein lautes rauschendes Fest (außerdem ein gutes Alibi für sie, falls jemand auf die Idee kommen sollte, sie mit der Entführung ihrer Stieftochter in Verbindung zu bringen), und niemand sah den Schatten, der auf die Backsteinmauer sprang

Das Ding war wirklich entsetzlich.

Es hatte schleimige Tentakel, die mit Widerhaken besetzt waren, und es versuchte Max mit diesen Tentakeln zu umfangen und zu ersticken.

Es hatte keinen richtigen Mund, sondern nur eine runde rote Öffnung. Diese widerliche Öffnung sonderte giftigen Geifer ab, und Max hielt das Wesen so weit wie es ging von seinem Körper entfernt. Dieses monströse Ding.

Er musste es töten. Die Stimme in seinem Kopf sagte: TÖTE ES!

Als er weit genug vom Gutshof weg war, nachdem er mitten durch den Wald gerannt war, immer noch mit diesem Bündel auf dem Arm, vor dem er sich ekelte und das er töten musste, fand Max schließlich eine geeignete Stelle, um es hinzurichten.

Er legte das Entsetzen einflößende widerwärtige Bündel Unrat auf den Waldboden und holte das Messer aus seinem Gürtel.

Die Schneide des Messers blitzte verführerisch im Mondlicht.

Er wollte zustechen, das Leben dieses Dinges beenden, aber gerade in diesem Augenblick gab das Ding ein Geräusch von sich.

Es klang irgendwie verzweifelt. Es klang irgendwie hilfeheischend.

Max war mit einem Mal verunsichert. Eigentlich hatte es ihm nichts getan. Und bei näherer Betrachtung sah das Ding gar nicht mehr so schreckeinflößend und böse aus.

Na gut, diese Tentakel waren widerwärtig, aber es gab auch viele Tiere, die dem Menschen widerwärtig vorkamen, es objektiv gesehen aber gar nicht waren.

Und diese Halskrause, die sich ab und zu aufblähte, sah auch nicht schlimmer als die Halskrause einer Echse von den Galapagos-Inseln.

Max hielt inne.

Das Ding hatte grüne Augen, zwar widerlich schleimige Augen, die böse schauten, aber Max konnte es nicht tun.

Er konnte das Ding nicht töten. Stattdessen schleuderte er es weit weg von sich in ein Gebüsch und lief nach Hause.

Sollten die wilden Tiere es töten!

Er lief nach Hause, wo er achtzehn Stunden lang schlief. Als würde er einen gewaltigen Rausch ausschlafen, und so etwas ähnliches war es ja auch.

Bis er aufwachte und sein erster Gedanke war: Grüne Augen.

Durch Max’ kräftige Konstitution waren die Gifte und Rauschmittel, die Zirza ihm verpasst hatte, schon zum größten Teil wirkungslos geworden.

Max glaubte, einen wirklich schlimmen Alptraum gehabt zu haben. Mit einem seltsam beängstigenden Beigeschmack, weil dieser Alptraum so echt gewirkt hatte.

Grüne Augen.

Verdammt! Etwas stimmte nicht. Aber er kam nicht darauf, was nicht stimmte.

Im Laufe des späten Nachmittags, während Max sich wie meistens in den Ställen des Gutshofes herumtrieb, erfuhr er, dass die kleine Andromeda entführt worden war. Man vermutete jedenfalls, dass sie entführt worden war. Aber das ging ihn nichts an. Davon wusste er nichts.

Sein Gehirn arbeitete immer noch nicht richtig. Er war immer noch wie betäubt und sah alles durch eine dünne Nebelschicht.

Mehrere Stunden später, als er mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachte, traf es ihn dann wie ein Dolchstoß. Grüne Augen!

Hatte das Baby Andromeda nicht grüne Augen gehabt?

Am Morgen schließlich, nach einer entsetzlichen durchwachten Nacht, kam Max zu der Einsicht, dass das Ungeheuer, das er fast getötet hatte und das er im Wald ausgesetzt hatte – wie der Jäger im Märchen Schneewittchen ausgesetzt hatte – dass dieses in seiner Erinnerung ekelhafte Wesen, vielleicht die kleine Andromeda gewesen war. Jedenfalls, wenn das alles kein Traum war...

Grüne Augen.

Max machte sich nach dem Aufstehen auf die Suche nach dem Ding, das wahrscheinlich die kleine Andromeda gewesen war. Obwohl er sich nicht sicher war, es war nur eine Vermutung, und er hatte nur noch eine schemenhaft albtraumartige Erinnerung daran.

Blöderweise hatte er nicht die geringste Ahnung, wo er das Ding oder Andromeda hingelegt hatte. Es gab so viele Stellen, wo er es hätte tun können, und er musste alle Stellen einzeln absuchen. Der Wald war so verdammt groß.

Max, mittlerweile von Panik befallen, weil das Baby Andromeda immer noch nicht aufgetaucht war, gönnte sich kaum eine Minute Pause während seiner systematischen Suche, aber er musste in der Dunkelheit zwangsläufig eine Pause machen, denn es war Ende September, Tag und Nachtgleiche, er hatte also immer circa zwölf Stunden Zeit, um seine Suche zu betreiben.

Am Ende des dritten Tages kurz vor Anbruch der Dunkelheit fand er das Kind durch puren Zufall. Es hatte leise gewimmert. Es war fast tot.

Aber nur fast.

Ab hier ist die Geschichte bekannt. Fast jeder weiß etwas darüber, nur der ‚Retter’ selbst wollte nie so richtig darüber reden. Er fühlte eine tiefe Scham wegen dieser unseligen Sache, er hatte ein Kind erst fast umgebracht und dann durch seine Blödheit und Angst die Rettung dieses Kindes verzögert.

Andromeda hatte nur Glück gehabt. Es war nicht sein Verdienst, sie ‚gerettet’ zu haben.

Seit diesem Zeitpunkt hielt Max sich fern von Zirza. Er fürchtete und verabscheute sie, obwohl er nicht genau wusste, was sie mit ihm angestellt hatte.

Und seit diesem Zeitpunkt war Andromeda das Wichtigste in Max’ Leben. Er hatte sie fast getötet, und nun fühlte er sich für sie verantwortlich, erst für das Kind Andromeda, dann für die heranwachsende Andromeda.

Und so war es wirklich kein Wunder, dass er anfing, sie zu lieben, nicht wie ein Kind, sondern wie eine Frau, als sie älter wurde, denn alle seine Gedanken hatten sich seit Jahren ausschließlich mit Andromeda beschäftigt.

Sie war seine Seele, sein Grund zum Weiterleben, seine Liebe.

Aber es war besser für sie, wenn er nicht mehr da war.

 

Als Andromeda nach zwei Tagen wieder zu sich kam, fand sie ihren Vater an ihrem Bett sitzend vor. Archie sah sehr besorgt aus.

Als sie von ihm verlangte, Max zu holen – denn sie fühlte sich nun bereit, mit ihm zu sprechen – sagte ihr Archie, dass Max weg wäre.

Max hatte Campodia verlassen.

 

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KAPITEL IX Teil 3

 

Es war ein trübseliger Haufen, der in dem Van die Heimreise nach Woodcape antrat.

Spike, der am Steuer saß, machte einen etwas verwirrten Eindruck.

Spike war nicht blöde. Er fühlte, dass er das Opfer einer üblen Manipulation geworden war. Diese Manipulation war ihm zwar verdammt echt erschienen, aber dennoch, das konnte nicht sein! Spike hatte mittlerweile ein paar Nachforschungen angestellt in Bezug auf römische Kaiser. Und er hatte festgestellt, dass es einen Kaiser Liamus Angelus Maximus nie gegeben hatte. Na also! Stattdessen war er an einer anderen Stelle fündig geworden. Diese Sache mit der Schwester des Kaisers, dieser wahnsinnigen Drusilla, gehörte eindeutig zu der Geschichte des Caligula. Caligula hatte mit seiner jüngsten Schwester Drusilla Blutschande betrieben, und sie war von ihm eigenhändig getötet worden. So stand es jedenfalls in den Annalen.

Und die Sache mit der ‚Göttin der Morgenröte’, das war auch Caligula gewesen, der seinen Onkel Claudius mit einer jungen Frau namens Messalina verkuppelt hatte. Messalina, die sich im nachhinein als die verderbteste Frau Roms herausstellte.

War sein Traum, im dem er einen römischen Feldherrn verkörpert hatte, eine Fernsehproduktion der BBC gewesen? Spike erinnerte sich vage an eine Fernsehserie, die er Anfang der 80er Jahre immer in England geguckt hatte – wenn er mal in England war, England wirkte auf ihn hauptsächlich wegen der Musik anziehend. War witzig gewesen, die Serie...

Reinkarnation? Vielleicht für andere Leute. Aber nicht für ihn. Totaler Quatsch!

Andererseits erschreckte es Spike, wie leicht er sich hatte täuschen lassen. Vielleicht, weil er getäuscht werden wollte? Weil er seine alten Vorurteile – Himmel waren es denn nur Vorurteile – wahr sehen wollte? Das Vorurteil über einen Menschen, der einmal ein Vampir gewesen war und der deswegen anderen Menschen moralisch auf jeden Fall unterlegen war? Das Vorurteil über die Jägerin, die viel zu gut für so einen wie ihn war. Und die ihn nie lieben würde.

Warum eigentlich sollte sie ihn nicht lieben können?

Na ja, so wie es jetzt aussah, war es mit der Liebe vorbei. Sie sprach nicht mehr mit ihm, wich seinem Blick aus, und wenn er wirklich einmal in ihre Augen schauen konnte, dann sah sie ihn mit solchem Abscheu an, dass es ihn förmlich erschütterte.

Was hatte sie?

Was war passiert?

Das mit dem Hoppsalabett, an das er sich verschwommen erinnerte, war natürlich auch nur ein blöder Traum, obwohl die Spermaspuren in seinem Bett am Morgen danach eine andere Sprache sprachen... Sie war tatsächlich bei ihm gewesen.

Er erinnerte sich an das Halsband, das sie getragen hatte. Und dabei überkam ihn wieder ein leichter Ärger. Er hatte sie auf das Halsband ansprechen wollen, aber sie hatte ihn abgeschmettert und nur wild angestarrt.

Als sie zu ihm gekommen war. Und er sich überhaupt nicht bewegen konnte. Hatte man ihm eine Spritze oder sonst was verpasst, damit er sich nicht bewegen konnte? Damit er sich wie ein wehrloses Opfer vorkam, das ihr ausgeliefert war?

Trotzdem war sie so süß... Und sie bedeutete ihm viel mehr, als er sich in der letzten Zeit eingestanden hatte. Liebe ist schon seltsam.

Und trotzdem hatte er sie beleidigt mit diesen Worten, die ihm anscheinend jemand in den Mund gelegt hatte. Er hatte diese Worte nicht verhindern können, sie hatten seinen Mund verlassen, ohne dass er dabei denken konnte. Er hatte in diesem Augenblick eine enorm große Befriedigung dabei empfunden, sie zu verletzen.

Was hatte ihn da eigentlich geritten, als er diese Worte losließ?

Hahaha, geritten war gut...

Sie war abgerauscht, ohne ein Wort zu sagen. Und sie hatte seitdem nicht mehr direkt mit ihm gesprochen. Nur durch die Kinder oder durch Andromeda. Das mit Andromeda war ja wohl auch ein Hammer. Das hätte er Max gar nicht zugetraut, und er hätte sich gerne mal mit ihm unterhalten.

Weiter: obwohl er doch gerne mit ihr gesprochen hätte. Aber es gab kein Herankommen an sie.

Und sie war so verletzt gewesen. Es hatte ihm schon leid getan, kaum dass die Worte seinen Mund verlassen hatten, und er wäre ihr wahrscheinlich nachgelaufen, aber er konnte sich immer noch nicht bewegen, und als er sich endlich bewegen konnte, war ihre Türe abgeschlossen.

Was zum Teufel war da passiert?

Shit! Auf jeden Fall SHIT!

 

Auch Buffy zermarterte sich das Gehirn.

Wieso tat er so unschuldig?

Er hatte sie betrogen, das stand ja wohl fest, denn er hatte es selber zugegeben. Er war ein Exvampir und ein Dreckskerl, der sie in Sicherheit gewiegt hatte, um ihr Vertrauen zu gewinnen, und um sie dann umso härter verhöhnen zu können.

Vertrauen ist was für ein altes Ehepaar, das hatte er einmal gesagt, und da war er noch ein seelenloser Vampir gewesen und wollte sie vergewaltigen.

Und jetzt waren sie ein altes Ehepaar. Seltsames Ehepaar.

Er hatte sie betrogen und kalt erwischt. Erbarmungslos erwischt in einer Phase, in der sie ihr letztes Hemd für ihn gegeben hätte und in einer Phase, in der sie keinerlei Zweifel an seiner Treue hegte. Vertrauen!!! Ein seltsames Wort im Zusammenhang mit ihm.

Er hatte sie mit Zirza – wieder erschien dieses schreckliche Bild vor ihren Augen und sie musste sich fast übergeben – betrogen, so genial unauffällig betrogen, dass sie es im Leben nicht vermutet hätte. Sie war ja so ein Schaf.

Er hatte es so geschickt getarnt, so genial davon abgelenkt!

Dieser Ekel, den er vor Zirzas Geruch hatte, dieser angebliche Ekel natürlich!

Das war so überzeugend gewesen, dass allein der Gedanke, er könnte etwas mit Zirza haben, ihr nie im Leben gekommen wäre. Wie hatte sie sich nur so einlullen lassen?

Buffy riss sich von dem widerwärtigen Bild los, das Spike und Zirza nackt und geil zeigte, fand es kalt im Auto, und sie schmiegte sich in ihre Jacke, es war dieselbe Jacke, die sie auch vor ein paar Wochen getragen hatte. Sie fand zwei Fetzen Papier in der Jackentasche. Sie holte sie heraus und schaute sie an.

Es waren die beiden Zettel mit den Gewichten vom Erbsenpflücken. Sie hatte sie nicht eingelöst. Aber das schien symptomatisch für Campodia zu sein.

Sie hatte etwas gegeben, und sie hatte es nicht eingelöst bekommen.

War es nicht so, wie es immer gewesen war?

Angel hatte sie allein gelassen.

Riley war abgehauen, nachdem er sie betrogen hatte.

Spike, der ihr eigentlich, wie sie letztens noch gedacht hatte, am nahesten stand – nein jetzt natürlich nicht mehr – hatte sie hintergangen und verhöhnt.

Buffy war sich mittlerweile sicher, dass es etwas wie die Vorsehung oder auch das Schicksal genannt nicht gab. Denn sonst würde doch nicht alles, was sie an Liebe erlebte, im Sande verlaufen. Ins Nichts oder ins Chaos. Nein, es gab bestimmt keine Vorsehung, es gab nur Zufälle, Zufälle, die einen mal hier oder mal dorthin führten, ohne Sinn und Verstand, Zufälle, die das Gehirn im nachhinein anders deutete, falsch deutete wie einen Traum zum Beispiel: Wenn jemand aus dem Bett fällt, gaukelt das Gehirn ihm im nachhinein einen Traum vor, in dem er aus einem Flugzeug fällt mit der passenden Vorgeschichte und allem Pipapo, und der Träumende glaubt es. Das Gehirn kann anscheinend die Zeit zurückdrehen.

Buffy philosophierte tatsächlich, und das war das erste Mal in ihrem Leben, denn wie fast jede Frau hatte sie mit dergleichen nicht viel am Hut. Philosophie ist Männersache, Sache von Männern, die Langeweile haben und sich ihre dämliche Existenz erklären müssen. Denn gibt es einen Grund für ihre Existenz? Philosophie ist nicht Sache der Frauen, Frauen haben mit ihrem Kindern, ihrer Arbeit und ihrem Haushalt genug zu tun...

Obwohl das alles natürlich Quatsch war. Sie hatte einfach vergessen, die Zettel einzulösen. Sie war Spikes Frau und hatte es nicht wie die armen Frauen aus dem Dorf nötig, ihren Verdienst mit Erbsenpflücken zu bestreiten. Sie hatte die Zettel einfach nur vergessen.

Und sie beneidete die anderen Frauen, diese nicht begüterten Frauen. Die hatten bestimmt einen Mann an ihrer Seite, der ihnen treu war. Einen Mann, der anders war als Spike... Wenn auch nicht so gutaussehend wie Spike...

Warum hatte sie sich so täuschen lassen? Auch seine Eifersucht auf Archie war gespielt, natürlich nur, um sie, Buffy zu täuschen, um sie zu verhöhnen, während er mit Zirza im Bett war... Das Schlimmste an der Sache war für sie, dass sie sich immer noch zu ihm hingezogen fühlte. Sie liebte ihn hoffnungslos. Shit! Auf jeden Fall SHIT!

Nein, nicht wieder dieses Bild. Unwillkürlich bedeckte Buffy ihre Augen mit den Händen, aber damit konnte sie nicht verhindern, dass sie wieder das Bild sah, und sie stöhnte unwillkürlich auf.

„Was ist denn, Buffy?“ Spikes Stimme holte sie aus ihren Qualen zurück, nur um ihr noch größere Qualen zu verschaffen. Wollte er sie wieder verhöhnen? Seine Stimme klang so sanft. Mit Sicherheit wollte er sie verhöhnen.

„Lass mich in Ruhe!“ sagte sie heftig.

Spike, der daraufhin noch mehr verunsichert war, legte die CD auf, die gleiche CD, die er auch bei der Hinfahrt nach Campodia aufgelegt hatte, die CD von den Dead Kennedys.

Aber bei der Hinfahrt hatte der Sommer gerade erst angefangen, und jetzt war es Herbst, zwar noch nicht offiziell, aber es war Herbst, Herbst in Buffys Herzen und Herbst in der Natur, die Sonne schien so verhalten, und wenn sie durch Wolken verdeckt wurde, spürte man ein leichtes Frösteln in den Knochen – es war Herbst.

 

It's a holiday in Campodia

It's tough kid, but it's life

It's a holiday in Campodia

Don't forget to pack a wife


„Biafra ist wirklich geil. Dagegen ist Johnny Rotten fast lahmarschig“, meinte Spike bewundernd, sang aber diesmal den Refrain nicht mit. Es schien ihm unpassend zu sein.

Keiner im Van interessierte sich für Spikes Meinung.

„Andererseits hat Johnny immer so schön ins Publikum gerotzt...“, sagte Spike in der Hoffnung, irgendeine wie auch immer geartete Reaktion provozieren zu können.

Aber immer noch interessierte sich keiner im Van für Spikes Meinung.

Buffy fand weder Jello noch Johnny besonders sympathisch, hielt Jello für einen grauslichen ‚Sänger’ und Johnny für ein ekelhaftes Schwein und fand, dass ‚Holiday in Cambodia’ ein besonders grässlicher Punksong war, vor allem die Stelle mit dem ‚Don't forget to pack a wife’. Aber Spike mit seinem seltsamen Geschmack schien den Song, oder besser gesagt, das hirnerweichende Gegröle wirklich zu mögen.

Aber Spike war eben auch ein Schwein! Und sie würde ihm gegenüber nie zugeben, dass sie in sein Zimmer gekommen war.

Niemals!

 

Morgan, die neben ihrem kleinen Bruder Gwydion angeschnallt war, war traurig und verwirrt. Sie hatte gespürt, dass Fonso nicht mehr ‚da‘ war, und dass er nie mehr ‚da‘ sein würde. Keiner konnte oder wollte ihr genau erklären, warum das so war. Sie vermisste ihn. Sie hatte ihn lieb gehabt, und jetzt war er weg. Sie hatte es vorher schon gesehen, wie er still an der Straße lag, als es noch gar nicht passiert war. Und sie hatte gewusst, dass es nicht gut war, so still an der Straße zu liegen.

Und Mommy schien auch daneben zu sein. Ihre Mutter hatte nur ein einziges Bild vor Augen und zwar ein Bild, das Daddy mit dieser Zirza zeigte. Mit dieser Zirza, deren Kopf innen so schwarz war. Mommy schien von diesem Bild besessen zu sein.

Seltsam, dass Daddy dieses Bild gar nicht dachte...

Morgan wusste nicht, was sie davon halten sollte. Sie spürte nur, dass ihre Mommy verletzt war und dass Daddy irgend etwas damit zu tun hatte, es aber anscheinend gar nicht wusste. Mommy tat ihr leid. Und diese Zirza, nein, die wollte Morgan auch nicht zusammen mit Daddy sehen, was auch immer die da machten... Eigentlich sollten Mommy und Daddy es machen, vor allem weil Mommy so oft daran gedacht hatte, dass Morgan schon fast wahnsinnig geworden war. Und jetzt dachte Mommy das??? Wirklich seltsam. Ob Daddy wirklich nichts damit zu tun hatte?

Bei Daddy sah sie andere Bilder, und zwar Bilder von Mommy mit einem gewissen Typen, den Morgan irgendwoher kannte. Woher? Klar, das war der mit den anderen Haaren...

Spike spürte urplötzlich, dass sein Töchterchen ihm etwas schickte.

Und er war wirklich geschockt über diese Botschaft, er war so geschockt, dass er heftig bremste und alle im Wagen außer Gwydion ihn vorwurfsvoll anschauten. Zur Sicherheit blieb er erst einmal am Straßenrand stehen.

Er sah sich selber mit Zirza und konnte es nicht glauben. War es das, was Buffy bewegte? Morgan sollte aufhören, ihm so einen Mist zu schicken. Empört drehte er sich zu seiner Tochter um und schickte ihr ein Bild, ein wahrhaft bildliches Bild, das ein großes durchgestrichenes Kreuz auf Morgans Bild zeigte. Es war ihre Vereinbarung, dass ihre Meinung unerwünscht war. Es war wie ein geistiges Verkehrschild, wie ein Verbotsschild., und Morgan richtete sich meistens danach, wenn Spike dieses Verbotsschild anwandte.

Auch er schien daneben zu sein, dachte Morgan, und er wusste nicht, was überhaupt los war, Er hatte gespürt, dass sie in seinen Kopf sah. Morgan grinste ihn um Verzeihung bittend an, denn sie wusste, es war unhöflich, in die Köpfe anderer Leute zu sehen. Daddy hatte es ihr klargemacht.

Natürlich konnte Morgan nicht viel aus den Bildern erkennen, die sie in den Köpfen von anderen Leuten sah, fast alles davon war ihr unverständlich. Aber im Laufe der Zeit würde sie schon lernen, die Bilder zu interpretieren. Aber jetzt war ihr fast alles noch schleierhaft

In Spikes Gedanken tauchte noch ein anderes Bild auf. Es war wieder dieses Schwarz-Weiß-Ding, oder dieses Dunkelblau-Hellblau-Ding, dieses statische Ding, dieses Ding mit den Kreisen, dieses vollkommen unverständliche grafische Ding. Er hatte wieder davon geträumt.

Er drehte sich um und guckte Morgan streng an.

Aber die fühlte sich wohl nicht angesprochen und guckte demonstrativ woanders hin.

Als Spike keine fremden Bilder mehr sah – denn es war ziemlich gefährlich Auto zu fahren, wenn man irgendwas sah, was nicht auf die Straße gehörte, startete er den Motor wieder und fuhr achselzuckend weiter.

 

Andromeda saß blass auf dem Rücksitz und sagte kein einziges Wort, womit sie nicht aus dem Rahmen fiel, denn die anderen waren genauso schweigsam.

Andromeda hatte es in Campodia nicht mehr aushalten können. Campodia war unerträglich ohne ihn. Campodia war leer und seelenlos ohne ihn..

Niemand wusste, wo er war. Die Garage, in der er seinen Lister-Jaguar untergestellt hatte, stand offen und war leer. Andromeda besuchte daraufhin seine Mutter, die mit ihrem Mann im Oberen Dorf wohnte und mit der sie sich immer gut verstanden hatte. Aber seine Mutter wollte oder konnte ihr nichts über seinen Aufenthalt sagen. Den Lister-Jaguar hatte er übrigens bei seinem Stiefvater untergestellt. Den hatte er also auch verlassen, genauso wie er sie verlassen hatte....

Und das Schlimmste war, diese Frau, die ihr Vater als Ersatz für ihn und als vorläufige Verwalterin nach Campodia geholt hatte, war anscheinend eine Exfreundin von ihm. Das erschien Andromeda wie der größte Hohn, den er ihr antun konnte. Wollte er, dass sie ihn hasste? Wenn ja, dann war er auf einem guten Weg.... Aber so richtig hassen konnte sie ihn eigentlich nicht. Vielleicht später einmal. Jetzt war die Wunde noch zu frisch, die unbeantworteten Fragen noch zu quälend, und ihr Leben erschien ihr im Augenblick zu sinnlos, um ihn hassen zu können. Und ihr Vater, dieser geile Kerl, schien Zirzas Rückzug schnell verwunden zu haben und balzte doch tatsächlich mit dieser Frau herum. Er hatte immer schon auf viel jüngere Frauen gestanden.

Sie hatte ihren Vater bestürmt, sie mit Spike und Buffy fahren zu lassen. Sie würde in Woodcape zur Schule gehen und sie würde ‚brav’ sein.

Sie hatte Buffy und Spike, die zuerst ziemlich bestürzt über Andromedas Absichten waren, die Sache schmackhaft gemacht durch das Versprechen, auf die Kinder aufpassen – neben der Schule natürlich.

Und Buffy und Spike ließen sich tatsächlich bequatschen, dieses Häufchen Elend nach Woodcape mitzunehmen, zumal die Aussicht auf ein, wenn auch nur zeitweiliges Kindermädchen beide ein wenig blendete.

Andromeda hatte sich die beiden einzeln hintereinander vorgenommen, da sie ja nicht miteinander sprachen und auch nicht nebeneinander stehen oder sitzen wollten, es herrschte totale Funkstille zwischen den beiden. Aber sie hatten unabhängig voneinander beschlossen, Andy mitzunehmen.

Andy fühlte sch erleichtert. Ein bisschen erleichtert. Nicht viel erleichtert.

back home back home back home back home

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Jello Biafras nicht sehr wohlklingende Stimme lullte alle, die nicht am Steuer des Vans saßen, in einen unruhigen, nicht sehr erfrischenden Schlummer.

 

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KAPITEL IX Teil 4

 

Ich will ein eigenes Zimmer!

Das war es, was Spike dachte, kaum dass sie in Woodcape angekommen waren. Er war es leid, wie eine Kellerassel in diesem Keller zu hausen, der ihn so verdammt an den Keller im alten Summershaus erinnerte. Er zahlte den größten Teil der Miete und hatte ja wohl ein Recht auf ein eigenes Zimmer. Und er brauchte es, um in Ruhe zu lernen. Die Unterlagen für das Studium waren da, und nach einem kurzen Blick darauf hatte er erkannt, dass er den größten Teil seiner Zeit dafür opfern musste. Es sah alles ziemlich kompliziert aus. Aber zur Not hatte er immer noch Vivian, seine Agentin und Anwältin, die ihm telefonisch Sachen erklären würde, die er vielleicht nicht verstehen konnte. Vivian war ein Schatz, sie war eine Studienkollegin von Lilah und hatte versprochen, ihm bei der Sache zu helfen.

Das Verhältnis zu seiner ‚Frau’ war immer noch genauso beschissen wie auf der Heimreise nach Woodcape. Es hatte sich um keinen Deut verbessert, obwohl Spike, wie er meinte, ziemlich zu Kreuze kroch, um sie zu besänftigen. Aber der Abscheu in ihren Augen verringerte sich nicht durch sein Zukreuzekriechen.

Spike vermutete, dass sie vielleicht mit einem Zauber belegt war. Andromeda hatte so Andeutungen über Zirza gemacht und zu was sie fähig war. Nein, Andeutungen war nicht das richtige Wort. Andromeda hatte Zirza angeklagt, für den Tod ihrer Mutter, für den Tod ihrer Amme und deren Baby verantwortlich zu sein. Sie ist eine Mörderin, hatte Andromeda schlicht gesagt. Und er – jeder wusste, wen sie meinte – hat mich entführt.

Spike sah das alles nicht so schwarzweiß wie Andromeda. Das Kind war ja völlig durcheinander. Spike schätzte Max nicht als Kidnapper ein, der ein Kind erst im Wald verrecken lassen will und es dann ‚findet’ und nach Hause bringt. Gut, das war die Sachlage, aber Spike vermutete, dass Max unter einem enormen psychischen Druck gestanden hatte. Die Bilder, die Morgan ihm von Max geschickt hatte, zeigten ein grässliches Ungeheuer und kein Baby. Zirza hatte ihm wohl eine Gehirnwäsche verpasst. Vielleicht hatte sie Buffy auch eine Gehirnwäsche verpasst, denn Buffys Verhalten war wirklich nicht normal. Aber er wusste nicht, was er tun sollte. Buffy fand ihr Verhalten nämlich vollkommen normal, ihren Hass auf ihn und ihren Ekel, und sie hatte nicht den geringsten Verdacht, dass das ganze vielleicht eine Manipulation von Zirza war.

Auch Andromeda wollte nichts von Spikes Vermutungen in Bezug auf Zirza wissen. Sie wollte überhaupt nicht über Max sprechen, mit ihrem Vater nicht und auch nicht mit Spike. Andromeda war genauso unzugänglich und stur wie Buffy. Jägerinnen eben... Na gut, sie musste da alleine durch, aber Spike hoffte, dass sie sich eines Tages mit Max aussöhnen würde. Allerdings sah es jetzt noch nicht danach aus...

 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

 

Warum hat er das getan? Diese Frage beschäftigte Andromeda mehr als alles andere. Sie konnte es einfach nicht glauben, Max, den sie von jeher kannte, Max, der kein Tier töten konnte, Max, der sie immer beschützt hatte. Aber vielleicht hatte er sie nur beschützt, weil er ein schlechtes Gewissen hatte und nicht, weil er sie liebte. Wenn sie ihn nur fragen könnte. Aber er war weg, und keiner konnte oder wollte ihr sagen, wo er war.

Und sie fühlte sich grässlich allein. Auch die neue Schule in Woodcape und ihre Mitschüler konnten daran nichts ändern. Man hatte sie freundlich aufgenommen, aber Nahekommen war nicht drin. Andromeda interessierte sich einfach nicht für sie. Sie kümmerte sich in ihrer freien Zeit um Gwydion und Morgan und bildete bei den gemeinsamen Mahlzeiten den Blocker zwischen Buffy und Spike, die immer noch wie Hund und Katze lebten. Zumindest Buffy verhielt sich sehr abweisend.

Andromeda war froh, dass sie sich um die Kinder kümmern konnte, denn das lenkte sie manchmal von ihren Gedanken ab. Sie lebte mit ihrem Herzen immer noch in Campodia. In Campodia? Vielleicht in dem alten Campodia, als Max noch dort war. Campodia war ohne ihn nicht mehr das, was es gewesen war. Campodia war jetzt nur noch ein Ort und nicht länger ihr Paradies. Ohne ihn...

Dann wieder überkam sie der Zorn über seine Tat. Wieso hatte er mit dieser Schlange Zirza gemeinsame Sache gemacht? Hatten sie etwa miteinander... Nein, nicht das!

Andromeda hatte noch kein einziges Mal geweint, seitdem sie von Max’ Tat erfahren hatte. Ihre letzten Tränen waren die um den Tod des Katers Alfonso gewesen. Und manchmal schien es ihr, als müsste sie stundenlang weinen, um sich vielleicht besser zu fühlen, aber die Tränen wollten nicht kommen, sie saßen wie ein dicker Klumpen hinter ihren Augen und weigerten sich beharrlich, zu fließen.

 

~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*~*

 

„Diese Augenklappe steht dir wirklich sagenhaft gut, Harris.“

„Die Mädchen stehen drauf, Spike.“

„Ist das wahr? Vielleicht sollte ich mir auch mal so ein Ding anschaffen, denn in letzter Zeit läuft das alles nicht mehr so gut“, sagte Spike mit gespielt verzagter Stimme.

„Das glaube ich dir nicht.“

„Doch, kannst du mir ruhig glauben. Bei Buffy bin ich unten durch. Wenn ich nur wüsste, warum... Ich schätze mal, sie steht unter einem Zauber. Das könnte die einzige Möglichkeit sein. Und, verdammt noch mal, Buffy hat in einer Woche Geburtstag!“ Das fiel Spike siedendheiß ein, während er mit Xander das Zimmer im ersten Stock renovierte, das er sich als sein zukünftiges ausgeguckt hatte.

Harris war eigentlich kein Schlechter. Er war zu Besuch gekommen, zwei Tage nachdem sie aus Campodia zurück waren, und er und Spike verstanden sich eigentlich ganz gut. Das war schon während der letzten Wochen in Sunnydale so gewesen. Xander schien ihn nicht mehr zu verabscheuen.

„Richtig. Am zehnten September“, stimmte Xander ihm zu. „Sag bloß, du hast noch kein Geschenk für deine Ehefrau.“

„Ehefrau ist gut“, meinte Spike abwehrend. „Im Augenblick haben wir gar nichts miteinander, und ich hab so das Gefühl, daran wird sich auch nichts ändern. Wenn ich nur wüsste, was los ist!“

„Sie hat so Andeutungen gemacht, dass du mit einer anderen...“ grinste Xander.

„Quatsch! Hab ich nicht! Ich wollte ihr nur was reinwürgen, weil ich...“ Spike verstummte und sah Xander erbost an.

„Ihr beide seid schon ein herrliches Pärchen. Und dabei habe ich nie geglaubt, sie empfindet was für dich, bis....“, Xander verstummte.

„Bis was?“ fragte Spike neugierig. Mittlerweile wollte er alles wissen, was Buffy bewegte oder bewegt hatte. Alles, was ihn vor ein paar Monaten noch gar nicht interessiert hatte.

„Na ja, an dem Tag, als ich an diesem Siegel hing und sie mein Blut wollten, da seid ihr doch gekommen und habt mich gerettet.“

„Das ist korrekt.“

„War das nicht der Tag, an dem sie das Date mit Robin Wood hatte?“

„Ja“, gab Spike verdrossen zu. „Ich hab die beiden aus dem Restaurant geholt.“

„Jedenfalls seid ihr gekommen, um mich zu befreien.“

„Das verdammte Siegel!“ sagte Spike erbost und erinnerte sich an die schreckliche Sache, als ihm das Urböse in immer wieder neuen Verkörperungen erschienen war und ihn auf seine Seite ziehen wollte. Aber er hatte ihm widerstanden, Er hatte Buffy so geliebt und ihr so vertraut, dass er dafür gestorben wäre. Unvorstellbar. Wirklich unvorstellbar? Allmählich bekam er wieder eine Vorstellung von dem, wie er sich damals gefühlt hatte, oder gefühlt haben musste.

„Also ich lag da, total fertig, ausgeblutet und so weiter“, erzählte Xander. „Und was macht Buffy? Sie kümmert sich um einen gewissen Vampir, der wohl einen kleinen Kratzer abbekommen hat bei dem Kampf. Wood war es, der sich um mich gekümmert hat.“

„Stimmt“, sagte Spike. „Ich kann mich schwach erinnern.“

„In diesem Augenblick wurde es mir klar, dass sie dich liebt“, sagte Xander und grinste wieder. „Dich, dieses ehemals seelenlose Ding....“

„Von meiner Seele habe ich damals noch nicht viel gespürt. Verrostet, weißt du.“

„Jedenfalls habe ich es in diesem Augenblick akzeptiert“, gab Xander zu.

„Ach ich weiß nicht, ob das mit Liebe zu tun hatte, sie steht eben auf Seelen.“

„Bei dir anscheinend ganz besonders.“

„Weißt du eigentlich, Zimmermann, dass ich immer eifersüchtig auf dich war?“

„Eifersüchtig auf mich? Guter Witz!“

„Kein Witz. Sie hat sich immer an dich gewandt, wenn sie Hilfe brauchte, ich meine natürlich Hilfe seelischer Art, sie hat dich immer um Rat gebeten, sich mit dir besprochen. Ich dagegen... na ja du weißt schon...“

„Du warst ein Vampir, Spike. Was hast du erwartet?“

„Wahrscheinlich zuviel. Das Problem war, ich konnte mich nicht so ändern, dass sie mich akzeptiert hätte.“

„Ich finde, sie hatte dich schon viel zu viel akzeptiert.“

„Findest du, Affenmännchen?“

„Hey, mittlerweile bist du selber ein Affenmännchen und nicht mehr der coole Vampir.“

„Ich meinte das eigentlich als Kompliment, Affenmännchen.“

„Du bist immer noch so ein Arschloch wie früher.“ Xander musste lachen. „Und ich nehme an, du hast noch kein Geschenk für sie. Schwebt dir irgendwas vor?“

„Genau darüber wollte ich mit dir sprechen.“

Es war natürlich ein tollkühnes Unterfangen, innerhalb von fünf Tagen ein Zimmer zu erschaffen und das mit besonderen Wünschen und Vorstellungen, aber sie wollten es versuchen.

Spike hatte nämlich keine Lust, ihr ein bequemes Schmuckgeschenk zu machen – seine Gedanken wanderten dabei automatisch zu dem verdammten Halsband – wie ein alter fantasieloser Ehemann, der sich keinerlei Gedanken um die Bedürfnisse seiner Ehefrau macht, sondern nur ein teures Schmuckstück kauft. Aber er schätzte Buffy nicht so ein, als würde sie unbedingt auf teuren Schmuck stehen, nein er wollte ihr ein subtileres Geschenk machen, und er hoffte, sie würde es verstehen und natürlich auch für gut befinden.

Spike wusste selber nicht, wieso er auf einmal soviel Aufhebens um Buffy machte, nachdem er sie Monate lang einfach ignoriert und links liegengelassen hatte. Es lag vielleicht doch an dieser Nacht, an dieser eigentlich entsetzlichen Nacht... Die aber so wunderschön gewesen war. Und die so entsetzlich endete.

„Kannst du überhaupt noch räumlich sehen mit deinem einen Auge?“

„Man gewöhnt sich dran, deadb... äääh Spike, es ist wirklich nur eine Sache der Gewohnheit. ich kann zwar nicht mehr räumlich sehen, aber ich habe viel Fantasie, wenn du weißt, was ich meine.“

„Die hast du bestimmt.“ sagte Spike.

Allerdings erwies sich eher Spike als der Fantasievollere von beiden. Spike war nämlich nicht wie ein Handwerker, der gewissen Regeln folgen muss, die ihm auferlegt sind, sondern Spike verfügte über eine blühende Fantasie, die es ihm erlaubte, aus Pleiten und Pannen großartige kreative Erfolge zu machen. Oder was soll man sonst dazu sagen, wenn jemand die teuren italienischen Fliesen für eine Schreibtischplatte aus Versehen fallen lässt – die Fliesen waren natürlich ziemlich kaputt – und die Reststücke noch zusätzlich mit einem Hammer zertrümmert, um mit den Trümmerteilen ein wahnsinnig gut aussehendes bizarres Mosaik zu legen? Das war ziemlich verrückt.

„Du bist verrückt“, sagte Xander.

„Ich bin eben kein Handwerker und gehorche nicht der Norm“, sagte Spike und gab mit seinen bloßen Händen den anthrazitfarbenen Fugenfüller auf die Schreibtischplatte. Der Schreibtisch sah nach dieser Aktion toll aus. Was man von Spikes Händen nicht behaupten konnte...

Xander überlegt allen Ernstes, ob er sich auf Mosaike verlegen sollte. War auch zu einfach, man brauchte keine Fliesenschneidemaschine mehr, man brauchte nur einen Hammer, und man brauchte ein bisschen Fantasie und Farbgefühl, um den Rest zu ... äääh gestalten.

„Was meinst du, sollen wir die Badewanne auch noch fliesen?“ fragte Spike schließlich Xander. „Ich finde, die Farbe sieht schrecklich aus.“ Mittlerweile war Spike auf den Geschmack gekommen und suchte im ganzen Haus nach miesen Stellen, die man verschönern konnte.

„Kein Problem“, meinte Xander. „Ich weiß aber nicht, ob wir die passenden Fliesen noch finden...“

„Ich dachte, von innen fliesen“, sagte Spike grinsend. „Weißt du, ich dachte an wunderbare dunkelblaue Mosaikfliesen, diese ganz kleinen, die aussehen wie Knöpfe. Ich glaube, wenn man in so einer Badewanne sitzt, hat man ein gutes Gefühl.“

„Du bist wirklich verrückt“. Xander schüttelte seinen handwerkergenormten Kopf. „Das hält doch nie im Leben. Und meines Wissens hat das noch nie jemand gemacht.“

„Na und? Wir sind eben die ersten.“ Spike zeigte sich völlig unbeeindruckt von Xanders Einwürfen. „Wenn es nicht hält, dann lasse ich eine neue einbauen. Was soll’s?“

Spike hatte nämlich das Haus gekauft. Er hatte zwar selber nicht soviel Geld, dass er es voll bezahlen konnte, aber er hatte eine, wie er es bei sich nannte, Anleihe bei seinem Sohn Gwydion gemacht und zahlte jetzt die Miete eben an Gwydion. Der würde nicht viel davon merken.

„Sie will natürlich ihren Geburtstag feiern. Sie hat ihn ja meistens gefeiert. Und ich bin wie immer nicht eingeladen, weil ich schon hier wohne. Ist doch irgendwie irre, nicht?“

„Meine Begeisterung hält sich in Grenzen, Spike.“ Xander musste lachen.

„Deine Begeisterung wird sich vollkommen legen, denn ich werde dir jetzt ein Geheimnis verraten“, kündigte Spike hochtrabend an. „Nur unter drei Augen, wenn du verstehst....“

„Unter drei Augen ist gut. Was ist es?“

„Sie wird selber kochen“, sagte Spike bedeutungsschwer.

„Ach du grüne Neune!“

„Du sprichst mir aus der Seele. Was ist, wenn alles in die Hose geht? Wenn es ungenießbar ist? Sie hatte schließlich nur ein paar Kochstunden in Campodia.“

„Wir werden es wie Männer nehmen und gute Miene zum bösen Essen machen“, sagte Xander grinsend

„Tja, da muss man durch... Was mir allerdings mehr Sorgen macht als das Essen, das ist dieser Wood. Ich habe schließlich seine Mutter getötet.“

„Der liebt dich bestimmt nicht“, gab Xander zu. „Im Prinzip ist er genauso ein arrogantes Arschloch wie du...“

„Findest du mich wirklich arrogant? Immer noch?“

„Nicht wirklich“, gab Xander zu. „Du bist, ja wie soll ich sagen, ach was soll’s, du bist eben Spike, Gottverdammich!“

„Ich danke dir für diese aussagekräftige... äääh Aussage.“ Spike lies seine Blicke schweifen und wurde bei der Suche nach geschmacklosen Stellen in dieser alten geschmacklosen Gurke von Haus wieder fündig. diesmal handelte es sich um eine ekelhaft von innen verrostete Glasbausteinmauer auf der Terrasse, hinter der sich der mittelgroße verwahrloste Garten befand. Der Garten wäre dann im Frühling fällig, dachte Spike.

„Xander? Diese widerlichen verrosteten Glasbausteine, meinst du man könnte sie verputzen und dann anstreichen? Nicht nur einfach anstreichen, sondern mit so Effekten.“

„Meines Wissens hat das noch nie jemand gemacht, Spike.“

„Und wenn schon... wir sind eben die ersten, und wenn es nicht hält oder Scheiße aussieht, kann man’s immer noch abreißen.“

Dem musste Xander zustimmen.

„Was meinst du, Spike, dieses Mädchen, diese Andromeda... Hätte ich eventuell Chancen bei ihr? Sie ist natürlich noch sehr jung, aber wirklich eine Schönheit...“

„Lass ja deine Flossen von ihr!“

„War ja nur so eine Idee“, sagte Xander verlegen lächelnd.

„Hey, schau mal was ich hier gefunden habe...“ Spike flüsterte plötzlich, und Xander beugte sich interessiert zu ihm herüber, um das kleine Ding aus Kunststoff näher zu betrachten. Es war einwandfrei eine Wanze. Und sie war in der Fassung der Lampe versteckt, die Spike vor dem Streichen der Decke abnehmen wollte.

„Wir sollten sie an Ort und Stelle lassen.“ schlug Xander wenig später vor. Sie unterhielten sich darüber draußen im Garten, wo es nicht danach aussah, als ob sie belauscht würden. Trotzdem unterhielten sie sich vorsichtshalber ganz leise.

„Wenn man weiß, wo die Dinger sind, dann kann man sich drauf einstellen“, meinte Spike.

Sie untersuchten daraufhin das Haus systematisch und wurden in mehreren Räumen fündig. Man überwachte sie tatsächlich! Sie ließen alle Wanzen an Ort und Stelle, man würde sich wirklich darauf einstellen und vielleicht W&H – denn von denen kamen die Wanzen ja höchstwahrscheinlich – ab und zu ein paar falsche Informationen liefern. Spikes Verdacht auf Manipulationen von W&H, die von Zirza ausgeführt worden waren, verdichtete sich, aber er hatte immer noch keinerlei Ahnung, was wirklich vorgefallen war.

Übrigens hielt die von innen geflieste Badewanne – die Spike zu allem Überfluss so gefliest hatte, dass einige von den kleinen dunkelblauen Knopfkacheln auf der Außenseite der Wanne wellenförmig über den Rand hingen – viele Jahre lang, und zwar so lange die Castaways in diesem Hause lebten, ohne dass eine einzige von den winzigen Fliesen abbrach, und es war ein wirklich göttliches Gefühl, in dieser Wanne zu baden. Sie fühlte sich weich an und war gleichzeitig rutschfest.

Und es war eine große Badewanne, wie geschaffen für zwei Personen...

Aber das nur am Rande...

 

© Ingrid Grote 2004   Fortsetzung HIER

 

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