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DARMSPIEGELUNG - PROTOKOLL

 

Das hier ist nicht öffentlich, nur wer danach sucht, wird es finden, denn das Thema gilt als peinlich. Doch das ist es nicht. Bei Gott, das ist es nicht...

 

Mittwoch, 6. November
Gerade hat meine Frauenärztin angerufen, mein Stuhltest ist positiv. Blut drin. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Morgen gehe ich zum Hausarzt, mal gucken, was der meint. Möglicherweise Darmspiegelung. Ich krieg die Krise, ausgerechnet so was! Ich hoffe, es sind nur Polypen oder was Harmloses. Auf jeden Fall ist der Tag versaut, und die nächsten wahrscheinlich auch.
Hmmm, bin bald 64, da kann man den Löffel allmählich abgeben. ;-) Nein, ich bin nicht wirklich lustig.

Donnerstag, 8. November
War eben beim Hausarzt. Er meinte auch: Darmspiegelung! Die Sprechstundenhilfe fragte mich, als sie mir die Überweisung gab, ob ich schon einen Termin hätte. Nein, sagte ich, aber ich hätte mir schon einen Arzt ausgeguckt. "Bei denen dauern die Termine immer bis zu 4 Wochen", sagte sie. "Gehen Sie doch ins Elisabeth-Krankenhaus, am besten heute noch, die haben Donnerstags immer Sprechstunde, da kann man sich zur Spiegelung anmelden."
Ich war verwundert über die Eile, die sie an den Tag legte. Könnte es so schlimm kommen? Dann fiel mir siedendheiß ein, dass ich den letzten Stuhltest vor sechs Jahren gemacht hatte, ich guckte dafür extra im Blog nach:

Stuhltest

http://nimmermehr.twoday.net/stories/4365281/

Wirklich super! In sechs Jahren kann viel passieren... Allmählich überkam mich leichte Panik. Zwei Stunden später saß ich schon im Elisabeth-Krankenhaus und wartete mit acht anderen Leutchen auf einen Termin. Es zog sich hin, weil jeder einzeln hineingerufen wurde, und das dauerte... Als ich endlich dran war, musste ich einen Fragebogen ausfüllen, dann händigte man mir ein Päckchen aus, in dem sich die Spiegelvorbereitungssachen befanden, nämlich: 4 Abführtabletten und 5 Päckchen Zeug zum Auflösen in jeweils einem Liter Wasser. Und eine Anweisung, wie es geschehen sollte:

AnweisungDarmspiegelung

Mein Termin war 13 Tage später. Also immer noch sehr weit und sehr lange weg von jetzt.

Ich machte mich über Darmkrebs kundig. Darmkrebs ist anscheinend gut heilbar, wenn man ihn früh genug erkennt. Ja toll! Aber trotzdem... Krankenhausaufhalt, noch mal diese eklige Darmspülung, dann vielleicht ein künstlicher Darmausgang, dann wieder eine kleine OP mit vorheriger ekliger Darmspülung, um den Darmausgang wieder an seinen richtigen Platz zu verlegen. Dann die Essgewohnheiten ändern. Mist, Mist und noch mal Mist! Alles! Ich steigerte mich immer mehr in diese Vorstellungen hinein - machte sogar eine Liste fürs Krankenhaus und fing schon an einzukaufen... Ich hasse es nämlich, wenn ich etwas nicht unter Kontrolle habe - und will immer für den schlimmsten aller Fälle gerüstet sein. Sogar nach Perücken hielt ich Ausschau, für den Fall einer Chemo. Und mittlerweile war mir mein Darm so bewusst geworden, bis jetzt hatte ich ihn ignoriert, doch jetzt spürte ich jedes Zeichen, das er mir gab: jedes Blubbern, jedes Drängen, und ich versuchte, nichts Schlimmes daraus zu lesen. Tat ich aber...
Nach ein paar Tagen wurde ich gefasster. Mann würde für 10 bis 14 Tage alleine mit den drei Katzen sein. Zur Not musste er eben Urlaub nehmen. Denn Dickie-Kater ist Diabetiker, die anderen Cats kommen auch so klar. Ich kaufte ein: Eintöpfe in Dosen, kochte Spaghettisoße und fror sie ein - und hatte schließlich einen respektablen Vorrat an Essbarem gebunkert. War ‘ne gute Beschäftigungstherapie. Dann informierte ich endlich meinen Mann.
Der Tag der Darmspiegelung kam näher. Vor der eigentlichen Prozedur hatte ich nicht viel Angst. Ich hatte eher Befürchtungen, dass ich diese Massen an Flüssigkeit nicht runterkriegen könnte - und natürlich vor dem Ergebnis der Untersuchung.
 

Was und wie es ablief steht hier:  http://ingridgrote.de/Darmspiegelung-Ablauf.htm
 

 

© 2013 by Ingrid

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